Zeitreisen

Samstag, 2. März 2024, 19:30 Uhr

Feininger Trio

Adrian Oetiker
Klavier

Christoph Streuli
Violine

David Riniker
Violoncello

Franz Schubert (1797-1828)
Notturno Es-Dur D 897

Alexander von Zemlinsky (1871-1942)
Klaviertrio d-Moll op. 3

Johannes Brahms (1833-1897)
Klaviertrio c-Moll op. 101

Am Samstag, 2. März ist das Feininger Klaviertrio in Sissach zu Gast. Die drei in Berlin und München wohnhaften Schweizer Musiker spielen bei den Klanglichtern in der Oberen Fabrik, nur wenige Tage vor ihrem Konzert in der Berliner Philharmonie. Das Programm beginnt mit dem Notturno von Franz Schubert, welches zur gleichen Zeit wie die beiden grossen Klaviertrios entstand – nämlich in seinem unglaublich produktiven letzten Lebensjahr. Es könnte durchaus sein, dass es ursprünglich als langsamer Satz zu einem dieser Trios dazugehören sollte, oder dass Schubert sogar noch ein drittes Werk plante, von dem aber nur dieser wunderschöne Satz übrig geblieben ist. Singende Bauarbeiter sollen Schubert während einer Wanderung im Salzkammergut zur Hauptmelodie inspiriert haben. Wohl auch zwischen Wanderungen schrieb JohannesBrahms sein letztes Klaviertrio in c-Moll – ein halbes Jahrhundert später während eines Sommeraufenthalts in der Schweiz. Alles, was Brahms ausmacht, ist in diesem Meisterwerk enthalten: unerbittliche dramatische Verdichtung, grosse Wärme und wienerischer Schmelz im Allegro energico, gefolgt von einem gespenstischen, unglaublich fein strukturierten Presto. Auf das unschuldigste „Alpen-Andante“ in stetem Wechsel zwischen graden und ungeraden Takten folgt zum Ende ein ungarisch gefärbtes Finale, im Spannungsfeld zwischen stürmischen Triolen und einem immer wieder verdämmernden Seitenthema. Der berühmte Brahms übte zu dieser Zeit einen gewaltigen Einfluss auf junge Komponisten aus. Gerade in der Kammermusik, wo er sowohl in der symphonischen Klangfülle wie in der motivischen Verarbeitung Massstäbe gesetzt hatte, führte kein Weg am grossen Meister vorbei. Alexander von Zemlinsky wurde später als Lehrer (und Schwager) von Arnold Schönberg zum grossen Verfechter und Mitstreiter für die Neue Musik in Wien, aber in seinem Klaviertrio op. 3 ist das grosse Vorbild Brahms noch allgegenwärtig. Die chromatische Harmonik ist zwar durchaus zukunftsweisend, aber in der Verarbeitung des Materials ist Herkunft und Tradition unverkennbar, aus dramatisch gegeneinander ausgespielten Themen entwickeln sich ungeheure Steigerungen bis zur symphonische Apotheose, auch die orchestralen Klangfarben erinnern immer wieder an Brahms.

Eintrittskarten: CHF 38.-
Schüler und Studenten: CHF 23.-

Abo für 5 Konzerte 2024 (ohne Galakonzert): CHF 175.–

Mitglieder der Konzertgesellschaft Klanglichter: CHF 5.- Ermässigung auf Einzeltickets / Abo: CHF 150.–

Türöffnung: 18:30 Uhr