Charles Brauer
Charles Brauer ist geboren und aufgewachsen in Berlin. 1946 entdeckt ihn Gerhard Lamprecht für den Film “Irgendwo in Berlin”. Es ist der zweite deutsche Film nach dem Krieg, eine DEFA-Produktion. Charles heisst noch Knetschke und bekommt einen Zweijahresvertrag. Er spielt mit bei den Filmen “Die Buntkarierten” und “Und wieder 48”, bekommt Theaterrollen an Berliner Privattheatern, u.a. dem Hebbeltheater und dem Theater am Schiffbauerdamm.
1952 dreht er in Hamburg “Kampf der Tertia” und geht zu Hilde Körber an die Berliner Max-Reinhardt Schule. 1954 verschlägt es ihn nach Hamburg. Er heisst jetzt Brauer, spielt Richard in O`Neills “Oh Wildnis” am heutigen Ernst-Deutsch Theater und gastiert an der Komödie Basel als Hugo in Sartres “Die schmutzigen Hände”. 1954 startet die Fernsehfamilie Schölermann beim NWDR, die mit 111 Folgen bis 1960 laufen wird. 1955 die Neuverfilmung von “Reifende Jugend” unter der Regie von Ulrich Erfurth.
1956 wird Charles Brauer an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg verpflichtet, sein erster Intendant ist Gustaf Gründgens. Er bleibt über 20 Jahre festes Ensemblemitglied und wechselt 1976 für 7 Jahre an die Münchner Kammerspiele. In all den Jahren arbeitet er u.a. mit den Regisseuren Kortner, Paryla, Schuh, Lindtberg, Lietzau, Schweikart, Wendt, Giesing, Peymann, Tabori, Rudolph, Heinz, Dorn, Langhoff. Nach 1983 gastiert Brauer am Staatstheater Stuttgart (u.a. Bassa Selim in “Entführung aus dem Serail”, Regie Niels-Peter. Rudolph), image Schillertheater Berlin, Salzburger Festspiele, Staatstheater Hannover (u.a. Dr. Schöning in “Lulu”, Regie Mathias Hartmann), Residenztheater München “Der Ignorant und der Wahnsinnige”, Regie Gerd Heinz. Er spielt über drei Spielzeiten den Professor Higgins in “My Fair Lady” an der Oper in Essen. Er spielt 140 Mal den Dr. Rice in Brian Friels “Molly Sweeney” am Berliner Renaissance-Theater und auf Tournee. Von 2001 bis 2004 tourt er in über 150 deutschsprachigen Städten in der Rolle des Wilhelm Furtwängler mit dem Stück des Oscarpreisträgers Ronald Harwood “Der Fall Furtwängler”. Er spielt im Herbst 2005 den Willie Clark in Neil Simons berühmter Komödie “Sunshine-Boys” (dt.Sonny Boys) unter der Regie von Adelheid Müther und dem Bühnenbild von Lilot Hegi in der Komödie in Düsseldorf. In den Spielzeiten 07 bis 09 ist er Gast am Schauspielhaus Bochum und spielt unter der Regie von Markus Dietz die Rolle des Big Daddy in “Die Katze auf dem heissen Blechdach” von Tennessee Williams und den Ezra Mannon in “Trauer muss Elektra tragen” von Eugene O’Neill.
Charles Brauer gastiert im Frühjahr 2010 am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater als Wladimir in “Warten auf Godot” von Samuel Beckett. Regie: Gerd Heinz, Bühne und Kostüme: Lilot Hegi. In der Spielzeit 2010/11 spielt Charles Brauer am Berliner Schlossparktheater unter der Regie von Adelheid Müther die Hauptrolle in “Am goldenen See” von Ernest Thompson. Dieselbe Inszenierung läuft im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater in gleicher Besetzung im April/Mai 2011.
Im Oktober 2012 hatte er Premiere als Orgon in Molièrs “Tartuffe” am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater unter der Regie von Gerd Heinz zusammen mit Werner Rehm als Tartuffe und Leslie Malton als Dorine. 2014 spielten Rehm und Brauer das Zweipersonenstück “Halpern und Johnson” von Lionel Goldstein und auch die “Sonny Boys” von Neil Simon in der Spielzeit 14/15. Regie führte jeweils Gerd Heinz, für Bühne und Kostüme war Lilot Hegi verantwortlich.
2016 spielte er an den Salzburger Festpielen unter der Leitung von Deborah Warner die Rolle des Gonzalo in Shakespeares “Der Sturm”, den Prospero spielte Peter Simonischek.
Charles Brauer ist einem breiten Publikum bekannt geworden durch seine Rolle als Hamburger Tatortkomissar in den Jahren 1986 bis 2001. Er und sein Partner Manfred Krug erhalten 2001 die Goldene Kamera. Ihre gemeinsam besungene CD “Tatort – Die Songs” wurde über 150`000 Mal verkauft. (Goldene Schallplatte 2001)
Im September 2004 erhält er den erstmals vergebenen Hörbuchpreis “Der Osterwold” vom Hörbuchverlag Hamburg.
Charles Brauer lebt mit seiner Frau, der Bühnenbildnerin Lilot Hegi im schweizerischen Baselland.