Spiel der Gegensätze

Samstag, 25. Januar 2025, 19:30 h

Giovanni Bottesini
Gran Duo concertante für Violine und Kontrabass mit Klavier

Maurice Ravel
Sonate Nr. 2 für Violine und Klavier

Krzysztof Penderecki
Duo concertante für Violine und Kontrabass

Astor Piazzolla
Estaciones Porteñas für Violine, Kontrabass und Klavier

Giovanni Bottesini liess sich von Grenzen nicht aufhalten, schon vor bald 200 Jahren bereiste er vier Jahrzehnte lang fast ununterbrochen Europa, Nord- und Südamerika. Er feierte spektakuläre Erfolge als Opernkomponist, Kontrabassist und als Dirigent, so leitete er unter anderem in Kairo die Uraufführung von Verdis „Aida“. Der musikalische Einfluss seines engen Freundes Giuseppe Verdi ist auch in seinem opernhaften „Gran Duo Concertante“ nicht zu überhören – ein ganz vom Belcanto bestimmtes virtuoses Werk für eine außergewöhnliche Solisten-Kombination

Nach Bottesini erklingt ein stark kontrastierendes Meisterwerk, welches von einer ganz anderen Auffassung ausging: Maurice Ravel, der große Meister der Instrumentierung, war eigentlich der Meinung, dass sich die unterschiedlichen Klänge von Geige und Klavier nicht vereinen ließen, ohne Auftrag hätte er diese Sonate wahrscheinlich nie komponiert – er brauchte denn auch fünf Jahre, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war. Er setzte auf eher distanzierte Dialoge und teilte den beiden Instrumenten meist sehr unterschiedliche Aufgaben zu. So schaffte er es tatsächlich, diese klassische Besetzung in ein ganz neues Licht zu rücken. Auch er überschritt dabei Grenzen, verzichtete teilweise auf die traditionellen Formen und komponierte als Mittelsatz einen amerikanischen Blues.

Das zweite Gran Duo Concertante des Programms (vom polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki) zelebriert wieder die Freude am schönen Klang und die Lust am Spielen, ganz nach dem Vorbild von Bottesinis Belcanto, auch wenn es unverkennbar aus einer ganz anderen Zeit stammt. Nicht aus einer anderen Zeit, aber vom anderen Ende Welt kommt das letzte Werk des Abends: für die berühmten Jahreszeiten von Astor Piazzolla finden die drei Musiker wieder zum Trio zusammen. Auch der große argentinische Bandoneonspieler zollte in diesem Werk den großen musikalischen Traditionen Italiens Tribut (unüberhörbar in den Vivaldi-Zitaten). Noch beeindruckender an den Piazzolla-Tangos ist aber immer die sehr persönliche, berührende Handschrift dieses außerordentlichen Musikers.

Eintrittskarten: CHF 38.-
Schüler und Studenten: CHF 23.-

Abo für 5 Konzerte 2025: CHF 175.–

Mitglieder der Konzertgesellschaft Klanglichter: CHF 5.- Ermässigung auf Einzeltickets / Abo: CHF 150.–

Türöffnung: 18:30 Uhr